Hallo Leute!
Gestern war der Fusionskongress der PDS/Die Linke und der WASG. Wie es sich für einen solchen Schaulauf gehörte, gab es flammende Reden der Vorsitzenden Gisy und Lafontaine. Doch der große Jubel blieb aus, jedenfalls auf meiner Seite.
So gerne ich den Worten Gisy´s lauschte, jeder Krieg sei überflüssig; man selbst müsse jedwede diplopmatische Karte spielen, alles Scheiße mit Waffen und so, desto intensiver kommen mir die Erinnerungen ins Gedächtnis, als schwer bewaffnete Grenzer mit abgerichteten Hunden an den magischen Metern zwischen Freiheit und real existierendem Sozismus Wache standen. Und heutigen Mitgliedern der SED Spalier stehen...
Schlecht war auch der Oskar nicht. Trat er mit der Mitgliederbefragung voll in den Karies der Zeit. Klar könne würde der Wunsch nach einer Mitgliederbefragung vor einem Parteibeschluss die Demokratie stärken. Aber wo bleibt bei allem Guten seiner Rede das Feingespür für die Realität?? Sicher nicht zu letzt wegen dem Fehlen des Spürsinns ist er aus der Regierungs- und Parteiverantwortung der SPD gedrängt/gegangen worden. Und wer sich den lebhaften und bis zu letzt erhaltenen Widerstand der WASG-Landesgruppe Berlin anschaut, der versteht vielleicht die Worte Biermann´s ein wenig besser, wenn er von Trittbügelhaltern redet. Was also ist der Rest der WASG geworden???
Ohne Zweifel: Es ist notwendig, links einer der immer mehr der Mitte zustrebenden und dabei auf der Strecke bleibenden S(ozialen)P(artei)D(eutschland´s) ein starkes Arbeitnehmerlager zu installieren. Wohlmöglich sind auch die Denkansätze wie politischer Generalstreik eine willkommene Sache, der Kampf gegen Harz 4 (wirkliche Scheiße), das Ausbauen eines 4.,5.,6. Lohnsektors über Leiharbeit, gegen Kriege und und und...
Eines gab mir der Parteitag nicht. Nicht ansatzweise. Während Gruppierungen wie ATTACK und sonstige Gewerkschaftsableger sich intensiv mit der globalen Frage in allen und nicht nur der SOZIALEN und KRIEGERISCHEN auseinander setzen, bleibt das neue Bündnis hier alle Rechnungen offen. Wie oft, zu oft gesehen, geht dieses Konsortium begandeter Redner und Protagonisten (Es gab schon einmal eine USPD) davon aus, dass nach 20 Jahren Kampf gegen Harz 4, gegen Lehrerabbau, gegen Polizistenabbau (man höre und staune, Noske 2!!!!), gegen Rentenkürzungen u.s.w. ganz gleich, wie das finanziert werden soll, der große Sieg erreicht sei und bis dahin garnichts mit der Umwelt geschehen ist!
Für mich ein ausgelatschter Schuh, der immerwährende Klassenkampf. Die Grundlage menschlichen Handelns wird sich in den nächsten Jahrzehnten an den klimatologischen Veränderungen in unseren Breiten- und Längengeraden messen. Nichts von einem zukunftsweisenden, marktorientierten, ÖKOLOGISCHEN Sozialismus, nicht die Bohne. Diese Menschen tun mir leid, einfach nur leid...
Eines sollte die TITANIC verdeutlicht haben: Egal, ob ein Schiff nun 269 m lang ist oder 14.000km im Durchmesser misst. Der Untergang für alle Klassen ist der Gleiche. Und die neue Linke macht nichts dagegen, ausser nationalpropagistischem Aktionismus.
Armes Deutschland!!!
Euer Sledge